Beschreibung
Vitamin B12, auch als Cobalamin bekannt, ist ein wasserlösliches Vitamin, das eine Schlüsselrolle in der normalen Funktion des Gehirns und des Nervensystems sowie in der Bildung von roten Blutkörperchen spielt. Es ist an der Synthese von DNA, RNA und Myelin beteiligt, einer Substanz, die Nervenfasern isoliert und ihre Funktion unterstützt. Vitamin B12 ist auch wichtig für den Stoffwechsel von Fettsäuren und Aminosäuren, einschließlich der Umwandlung von Homocystein in Methionin.
Vitamin B12 ist in verschiedenen Formen vorhanden, die in der Natur vorkommen, darunter Methylcobalamin, Adenosylcobalamin, Hydroxocobalamin und Cyanocobalamin. Die aktiven Formen im menschlichen Körper sind Methylcobalamin und Adenosylcobalamin.
Natürliche Quellen von Vitamin B12 sind hauptsächlich tierische Produkte wie Fleisch, Fisch, Geflügel, Eier und Milchprodukte. Einige Algen und fermentierte pflanzliche Lebensmittel können ebenfalls geringe Mengen enthalten, aber sie sind in der Regel keine verlässlichen Quellen. Veganer und Vegetarier sollten daher B12-supplementierte Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel in Betracht ziehen, um einen Mangel zu vermeiden.
Entdeckung von Vitamin B12
Die Entdeckungsgeschichte von Vitamin B12 ist eng mit der Erforschung der perniziösen Anämie verbunden, einer lebensbedrohlichen Form der Blutarmut, die auf einen Vitamin B12-Mangel zurückzuführen ist. Im frühen 20. Jahrhundert begannen Wissenschaftler die Suche nach einem Faktor, der für die Prävention und Behandlung dieser Krankheit entscheidend sein könnte. Die entscheidenden Durchbrüche kamen in den 1920er und 1930er Jahren, als Forscher wie George Whipple, George Minot und William Murphy zeigten, dass der Verzehr von Leber, die reich an diesem mysteriösen Faktor war, die Symptome der perniziösen Anämie lindern konnte. Für ihre bahnbrechenden Arbeiten in der Erforschung der Behandlungsmöglichkeiten von perniziöser Anämie mit Leberdiät wurden sie 1934 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Doch das eigentliche Cobalamin-Molekül wurde erst in den 1940er Jahren isoliert und identifiziert, was die Grundlage für die moderne Vitamin B12-Forschung legte.